was ist Geriatrie?

Behandlung – Beratung – Begleitung

Geriatrie ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit Älterwerdenden und mit alten Menschen beschäf­tigt. Geriatrie bedeutet nicht nur Krankheiten bei alten Menschen behandeln, sondern Geriatrie kümmert sich um alles, was mit Älterwerden, Altern und mit Altsein zu tun hat. Als medizinisches Fach wendet sich Geriatrie mit Behandlung, Beratung und Begleitung an alle Menschen die direkt oder indirekt mit Altern konfrontiert sind. (vgl. „warum ist Geriatrie kaum bekannt“)

Gerontologie hingegen beschäftigt sich mit dem Altern. Hier geht es zwar auch um das Älterwerden von Lebewesen, nicht aber ausschließlich um alternde Menschen (auch Tiere altern). Gerontologie will erforschen weshalb, wie und unter welchen biologischen Veränderungen Organismen altern.

Ein Teilbereich der Geriatrie ist die palliative Geriatrie. Zum Unterschied von kurativer (heilender) Medizin ist bei Palliativmedizin nicht mehr die Heilung des Patienten das angestrebte medizinische Ziel. In Aner­kennung des natürlichen Verlaufes, ist das Ziel die angstlösende und schmerzbefreiende oder zumindest schmerzlindernde medikamentöse Begleitung eines Patienten, bei dem unheilbare gesundheitliche Veränderungen vorliegen. Dazu zählen nicht nur Karzinome, Sarkome, Leukämien oder sonstige bösartige Erkrankungen, sondern auch Demenz und andere Veränderungen von Organen, wie sie durch Gefäßschädigungen oder Alterungs­prozesse verursacht sind. Ohne die Situation zu beschönen, oder falsche Hoffnungen (auf Genesung) zu wecken, zielt palliative Geriatrie darauf ab, dem Patient das höchst mögliche Maß an Lebensqualität zu geben. Darunter verstehe ich wie gesagt Angst- und Schmerzfreiheit oder zumindest Schmerz­linderung unter möglichst langem Aufrechterhalten von Mobilität des Patienten, damit er seine täglichen Bedürfnisse selbstständig verrichten kann.

Weil es aber viele leichte wie schwere, irreparable Gesundheitsveränderungen gibt, die keineswegs „unweigerlich tödlich“ verlaufen, greift besonders in den letzten Jahren bei Geriatern, bei Patienten aber auch bei Angehörigen immer mehr die Erkenntnis Platz, dass Palliativmedizin bei leidenden, älteren Menschen, bei Dementen und bei Hochbetagten nicht erst als „Sterbebegleitung“ zum Einsatz kommen soll, sondern – als palliative Geriatrie – schon viel früher berechtigte Anwendung findet. Ich denke es ist nicht weniger legitim rechtzeitig mit ausreichend starker Schmerztherapie zu behandeln, als beim Patient bis zuletzt falsche Hoffnung auf Besserung oder gar Genesung zu wecken.

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