Demenz – was erwarte ich und was verlange ich?

Nicht nur Gesellschaft und Politik, auch jeder Einzelne muss sich der Herausforderung Demenz stellen.

Demenz ist kein Lebensstil, sondern eine bislang unheilbare Krankheit. Wir kennen heute weder die Ursache(n) von Demenz noch wissen wir, was bei Demenz im Gehirn passiert, oder wer in welchem Alter an Demenz erkranken wird. Also kann Demenz jeden von uns treffen.

Die Diagnose Demenz bedeutet für Betroffene und für seine Angehörigen einschneidende Verän­derungen. Bis die Diagnose Demenz aber attestiert wird, hat sowohl der Kranke aber auch seine Umgebung schon Vieles durchgemacht. Vielleicht ohne gewusst zu haben, dass die Erlebnisse mit der Krankheit in Verbindung standen. Während der Kranke letztlich in seine eigene Welt abdriftet kommen für BetreuerInnen neben der nervlichen und seelischen Anspannung auch immer größer werdende körperliche Belastungen hinzu.

Demenz ist anders

Demenz macht keine Schmerzen, und an Demenz stirbt man nicht. Demenz verändert aber das Wesen und die Persönlichkeit des Erkrankten, und ein Dementer kann auch durchaus eine Restlebenserwartung von 10 oder 15 Jahren haben. Langfristig gesehen belastet Demenz Angehörige weitaus stärker als die an Demenz erkrankte Person.Deshalb stellt sich die Frage „was erwarte ich und was verlange ich von meiner Familie, wenn ich an Demenz erkranken sollte?“

jetzt darüber nachdenken

Will ich, dass meine Familie wegen meiner Krankheit ihr eigenes Leben aufgibt, weil sie sich 24 h/Tag um mich kümmern müssen? Will ich zuhause betreut werden – oder soll mich meine Familie in einer Institution versorgen lassen, weil ich mit der Realität ohnehin nicht mithalten kann? Will ich trotz De­menz möglichst lange am Leben gehalten werden – oder soll die Natur ihren Lauf nehmen, ohne von moderner Medizin aufgehalten zu werden? Empfinde ich es erniedrigend, wenn ich gewaschen, an- und ausgekleidet werden muss, gefüttert und gewindelt werden muss – oder ist mir das alles egal? Will ich geliebte Menschen verärgern, beleidigen, beschimpfen, verdächtigen und beschuldigen, weil ich die Realität nicht mehr erfassen kann und für logische Argumente nicht zugänglich bin? Will ich Erwirtschaftetes für meinen Lebensabend in Demenz verbrauchen, anstatt es jenen zu hinterlassen, die damit etwas Vernünftiges anfangen können? Diese und ähnliche Fragen stelle ich in der Broschüre „persönliche DemenzStrategie mit PFLEGEFALLTOOL“, die es auf www.pflegefall-tool.at kostenlos zum Download gibt.

jetzt handeln

Heute – im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte – kann ich darüber nachdenken und entscheiden. Als Dementer werde ich solche Fragen weder stellen können, noch werde ich eine vernünftige Antwort finden können. Fragen, deren Antworten aber unbedingt wissen sollte, wer später glauben wird, mir Medikamente oder auch Nahrung einflößen zu müssen.

Weil PFLEGEFALLTOOL (www.pflegefall-tool.at) ein unkompliziertes und verlässliches Instrument ist, seinen Willen zu definierten Maßnahmen darzulegen – auch wenn man diesen im Fall einer Demenz nicht mehr kundtun kann – wäre es gegenüber pflegenden Angehörigen ein unfaires Versäumnis keine Direktiven für eine etwa eintretende Demenz zu geben. Deshalb muss sich jeder Einzelne der Herausforderung Demenz stellen und nicht nur Gesellschaft und Politik (nationale Demenzstrategien).

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